Grimmige Hauskatze

Irrtümer über Straßenkatzen und Kastrationspflicht

Fake News: Keine rechtliche Möglichkeit
Fake News: Zusätzliche Kosten
Fake News: Gehören in die Natur
Fake News: Ein lokales Problem
Fake News: Keine rechtliche Möglichkeit
Fake News: Zusätzliche Kosten
Fake News: Gehören in die Natur
Fake News: Ein lokales Problem
Fake News!
Kitten schaut fragend/skeptisch

Die Politik ist gefordert, uns Straßenkatzen zu helfen und Tierschutzvereine und Tierheime zu unterstützen. Wir brauchen eine bundesweite Kastrationspflicht, um das Problem der immer weiter anwachsenden Katzenpopulationen und unser großes Leid einzudämmen. Da viele Politiker diesbezüglich jedoch noch einigen Irrtümern erliegen, räumen wir hier nun damit auf!  

"Bundesweite Kastrationspflicht ist nicht verhältnismäßig, da es sich um ein lokales Problem handelt."

Falsch 

"Das Problem soll auf kommunaler Ebene geregelt werden. Es gibt doch bereits § 13b Tierschutzgesetz. Der funktioniert doch gut!"

Falsch

"Es gibt keine rechtliche Möglichkeit für eine bundesweite Kastrationsplicht."
 

Falsch

"Bei einer Kastrationspflicht liegt ein erheblicher Verstoß gegen die Grundrechte des Katzenhalters vor."

Falsch

"Es gibt kaum/keine Straßenkatzen in Deutschland."

 

Falsch

"Eine bundesweite Kastrationspflicht wäre mit zusätzlichen Kosten und einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden."

Falsch

"Straßenkatzen brauchen den Menschen nicht und gehören in die Natur."
 

Falsch

"Wir brauchen keine bundesweite Kastrationspflicht, die Tierschutzvereine kümmern sich schon um das Problem. Tierschutzvereine werden bei ihrer Arbeit finanziell von Land und Kommune unterstützt."

Falsch

"Die meisten Katzenbesitzer lassen ihre Tiere sowieso kastrieren."
 

Falsch

"Katzenhaltern kann nicht zugemutet werden, dass sie die Kosten für Kastration, Kennzeichnung und Registrierung zahlen müssen."

Falsch

"Eine Kastrationspflicht kann nicht kontrolliert werden, daher ist sie nicht umsetzbar."
 

Falsch

"Es gibt kein großes Katzenleid in Deutschland!"
 

Falsch

FAKE NEWS

1.

Bundesweite Kastrationspflicht ist nicht verhältnismäßig, da es sich um ein lokales Problem handelt. 

Wahrheit
Nein, aktuelle Daten des Deutschen Tierschutzbundes belegen, dass es sich um ein bundesweites Tierschutzproblem handelt. Ein kürzlich erstelltes Gutachten der DJGT bestätigt zudem die rechtmäßige Verhältnismäßigkeit.

  • 92 % der Tierschutzvereine haben direkten Kontakt zu Straßenkatzen. Indiz für ein bundesweites Problem.
  • Tierschutzvereine übernehmen im Schnitt 8 Aufgaben, um das Elend bei Straßenkatzen zu reduzieren.
  • 53 % der Tierschutzvereine geben eine steigende Anzahl Straßenkatzen an.
  • 77 % der Tierschutzvereine setzen sich sich aktuell aktiv auf kommunaler Ebene für eine Kastrationspflicht ein.
  • Das Tierschutzrecht muss aufgrund des Staatsziels Tierschutz auch eine präventive Wirkung entfalten.
  • Tierschutz im Sinne des Artikels 20a des Grundgesetzes erfordert bereits den Schutz des einzelnen Tieres.

FAKE NEWS 

2.

Das Problem soll auf kommunaler Ebene geregelt werden. Es gibt doch bereits § 13b Tierschutzgesetz. Der funktioniert gut! 

Wahrheit:
Nein, denn Tierschutzvereine müssen viel zu lange und mit hohem Aufwand für eine Pflicht kämpfen. Parallel nimmt die Zahl der Straßenkatzen zu.

  • Lediglich 13 % der Gemeinden und Kommunen haben eine Pflicht eingeführt. Allerdings setzen sich 77 % der Tierschutzvereine aktuell für eine Kastrationspflicht ein.
  • Durchschnittlich haben Tierschutzvereine 3 Jahre gekämpft, bis eine Kastrationspflicht in ihren Gemeinden erlassen wurde.
  • Die Mehrheit der Vereine gibt an, dass es sehr große Hürden bei der Einführung gab.
  • Das Tierschutzproblem im Zusammenhang mit Straßenkatzen hat sich in vielen Regionen immer weiter verschlimmert.
  • 38 % der Katzenbesitzer wissen nicht, ob es ein Kastrationsplicht in ihrem Wohnort gibt.

FAKE NEWS

3.

Es gibt keine rechtliche Möglichkeit für eine bundesweite Kastrationsplicht. 

Wahrheit:
Doch, es gibt die rechtliche Möglichkeit und diese sollte nun endlich auch in Deutschland genutzt werden.

  • Artikel 20a Grundgesetz verpflichtet den Staat und die Gemeinden zum Tierschutz.
  • Der Staat muss das Leben, das Wohlbefinden und die Unversehrtheit der Tiere so gut schützen, wie dies rechtlich und faktisch möglich ist. Die Rechtsordnung sollte daher so umfassend gestaltet sein, dass der Schutz von Tieren bestmöglich umgesetzt wird; das wäre mit einer bundesweiten Lösung gewährleistet.
  • Europäische Nachbarn Deutschlands wie Österreich und Belgien haben bereits landesweite Kastrationspflichten für Katzen erfolgreich eingeführt. Das bestätigt die Umsetzbarkeit.

FAKE NEWS

4.

Bei einer Kastrationspflicht liegt ein erheblicher Verstoß gegen die Grundrechte des Katzenhalters vor.

Wahrheit:
Nein, eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen ist rechtlich zulässig. Sie zielt darauf ab, das Leiden von Straßenkatzen zu verhindern und dient damit dem Gemeinwohl. Deshalb kann die Einschränkung individueller Interessen zugunsten des Gemeinwohls gerechtfertigt werden, ohne den Kernbereich des Eigentumsrechts zu beeinträchtigen. Bestimmte Ausnahmefälle (z. B. Zuchttiere) sind zu berücksichtigen. Die Allgemeine Handlungsfreiheit darf reguliert werden, wenn das öffentliche Interesse (hier Aspekte des Tierschutzes) dies gebieten.

  • Wer ein Haustier sein Eigen nennt, muss sich bewusst sein, dass er nicht nur die Verantwortung für das eigene Tier, sondern auch für dessen Nachkommen trägt. Wer diese Verantwortung nicht übernehmen möchte, muss das eigene Tier kastrieren lassen.
  • Jedem Bürger bleibt freigestellt, seine Katze nicht zu kastrieren und ihr dann aber keinen unkontrollierten Freigang zu gewähren.
  • Eine aktuelle repräsentative Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Katzenbesitzer eine Kastrationspflicht befürwortet.

FAKE NEWS

5.

Es gibt kaum/keine Straßenkatzen in Deutschland. 

Wahrheit:
Nein, der Deutsche Tierschutzbund geht davon aus, dass mittlerweile mehrere Millionen Straßenkatzen in Deutschland um ihr Überleben kämpfen. Tendenz steigend.

  • 92 % der Tierschutzvereine haben direkten Kontakt zu Straßenkatzen.
  • Für 74 % der Tierschutzvereine stellt die Situation in Bezug auf Straßenkatzen ein Problem dar.
  • 53 % der Tierschutzvereine berichten, dass die Anzahl der Straßenkatzen in den letzten 12 Monaten in deren Einzugsgebiet angestiegen ist.

FAKE NEWS

6.

Eine bundesweite Kastrationspflicht wäre mit zusätzlichen Kosten und einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden. 

Wahrheit:
Nein, eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen wäre nicht mit wesentlichen finanziellen und personellen Aufwänden verbunden. Im Gegenteil: Mittel- und langfristig entlastet eine solche Pflicht Kommunen, Tierschutzvereine und Tierheime finanziell.

  • Die Kosten für die verpflichtende Kastration trägt der Halter.
  • Hinweise zu Verstößen gegen die Kastrationspflicht kommen aus der Bevölkerung und von den Tierschutzvereinen und Tierheimen. Letztere hätten eine rechtliche Befugnis, die Verstöße den Behörden zu melden. Proaktive, mit zusätzlichem personellem Aufwand verbundene Kontrollen wären seitens der zuständigen Behörden nicht notwendig.
  • Durch die an die Kastrationspflicht gekoppelte Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht wird die Durchsetzung der Kastrationspflicht dem Halter gegenüber vereinfacht.
  • Gekennzeichnete und registrierte Fundkatzen können schneller an ihre Halter rückvermittelt werden. Das führt zu einer Entlastung der Tierheime und Kommunen. Alle angefallenen Kosten sind vom Halter zu übernehmen. Die Kastrationspflicht verhindert unerwünschten Katzennachwuchs, der ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben wird, was ebenfalls zu einer langfristigen Kostenersparnis führt.

FAKE NEWS

7.

Straßenkatzen brauchen den Menschen nicht und gehören in die Natur. 

Wahrheit:
Nein, Straßenkatzen sind domestizierte Tiere und somit auf die Hilfe von uns Menschen angewiesen.

  • Straßenkatzen sind keine Wildkatzen. Mehr zum Thema Wildkatzen findest Du hier.
  • Die größten Lebensgefahren für Straßenkatzen können durch menschliche Fürsorge auf ein Minimum reduziert werden.
  • 99 % der von Tierheimen und Tierschutzvereinen aufgefundenen Straßenkatzen sind krank.
  • Die Lebenserwartung von Kitten, die auf der Straße geboren werden, liegt bei nur wenigen Monaten. In unserer Bildergalerie findest Du Fotos von unseren Mitgliedsvereinen, die den täglichen Einsatz für Straßenkatzen verdeutlichen.

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8.

Wir brauchen keine bundesweite Kastrationspflicht, die Tierschutzvereine kümmern sich schon um das Problem. Tierschutzvereine werden bei ihrer Arbeit finanziell von Land und Kommune unterstützt.

Wahrheit: Nein, es ist zwar richtig, dass sich Tierschutzvereine mit aller Kraft für die Versorgung der Straßenkatzen einsetzen. Sie kommen aber an ihre Grenzen und können das Katzenelend nicht alleine bewältigen. Auch reichen die Fördermittel bei Weitem nicht aus. Die Reduzierung der Straßenkatzenpopulation wird erst möglich sein, wenn flächendeckend Privathalter ihre Freigänger kastrieren lassen, um so die Vermehrung der Tiere zu verhindern.

  • Fast jedes dritte Tierheim, das dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossen ist, erhält keine finanzielle Unterstützung von Ländern oder Kommunen für die Kastrationen.
  • Die von Ländern und Kommunen bereitgestellten Fördergelder können nur nachhaltig und effektiv wirken, wenn Kastrationspflichten für Freigängerkatzen gelten.

FAKE NEWS

9.

Die meisten Katzenbesitzer lassen ihre Tiere sowieso kastrieren.

Wahrheit: Nein, eine aktuelle repräsentative Umfrage bestätigt, dass viele Besitzer ihre Tiere nicht kastrieren lassen. Zudem ist die Mehrheit der geschlechtsreifen Katzen, die im Tierheim landen, unkastriert.

  • Jeder zehnte Katzenbesitzer gab in der Befragung an, dass sein Tier nicht kastriert ist. Wenn man bedenkt, dass 2023 15,7 Millionen Katzen in Deutschland gehalten wurden (IVH & ZZF, 2024), beläuft sich die Zahl unkastrierter gehaltener Katzen auf rund 1,57 Millionen Tiere.
  • Im Schnitt sind 73 % der geschlechtsreifen Katzen, die im Tierschutzverein landen, unkastriert.
  • 20 % der befragten Besitzer unkastrierter Katzen lehnen eine Kastration ihres Tieres ab.

FAKE NEWS

10.

Katzenhaltern kann nicht zugemutet werden, dass sie die Kosten für Kastration, Kennzeichnung und Registrierung zahlen müssen.

Wahrheit: Doch, die Haltung von Katzen ist insgesamt kostenintensiv und zeitaufwendig. Im Gegensatz dazu sind die einmaligen Kosten für die Kastration insgesamt erheblich geringer als die langfristigen Ausgaben für die Versorgung, Pflege und tierärztliche Betreuung von Katzen, die innerhalb eines 15 bis 20-jährigen Katzenlebens anfallen. Es ist ohnehin ratsam, bereits gekennzeichnete und kastrierte Tiere über örtliche Tierschutzvereine und Tierheime zu adoptieren.

  • Die Mehrheit der Katzenbesitzer (85 %) steht einer Kastration positiv gegenüber, wenn diese das Leid der Straßenkatzen reduzieren kann.

FAKE NEWS

11.

Eine Kastrationspflicht kann nicht kontrolliert werden, daher ist sie nicht umsetzbar.

Wahrheit: Nein, kein Gesetz und keine Verordnung kann umfänglich kontrolliert werden. Aber: Es greift die soziale Kontrolle, Tierärzte und Tierschutzvereine weisen den Halter auf die Kastrationspflicht hin.

  • Bisherige Erfahrungen zeigen, dass Kommunen, in denen eine Kastrationspflicht eingeführt wurde, bereits gegenwärtig keine generellen Kontrollen durchführen. Die Ordnungsämter reagieren auf Hinweise aus der Bevölkerung und kontrollieren gegebenenfalls einzelne Tiere oder Besitzer.
  • Verantwortungsvolle Katzenhalter werden sich an die Kastrationspflicht halten. Auch wenn eine proaktive Überprüfung durch die Behörde nicht erfolgt, kann die Einhaltung der Kastrationspflicht kontrolliert werden, wenn eine Katze aus anderen Gründen, z. B. als Fundtier oder im Rahmen eines Tierschutzfalles, in behördliche Obhut beziehungsweise ins Tierheim kommt.

FAKE NEWS

12.

Es gibt kein großes Katzenleid in Deutschland! 

Wahrheit: Überzeugen Sie sich selbst und schauen Sie sich diese Fotos an, die von unseren Tierschutzvereinen und Tierheimen stammen. Mit diesem Tierleid sind unsere Vereine täglich konfrontiert!

Die Bilder aus dem täglichen Einsatz unserer Mitgliedsvereine bei der Arbeit mit Straßenkatzen verdeutlichen eindrucksvoll das Ausmaß der Problematik.

Hier siehst Du mehr

 

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