Straßenkatze mit eingeknicktem Ohr

Das große Leid der Straßenkatzen

Wir brauchen Euch!
Kleines Kitten

Als Straßenkatze ist mein Leben weit entfernt von dem einer umsorgten Hauskatze. In Deutschland leben 15,7 Millionen Katzen in 25 % der Haushalte1. Sie haben großes Glück, geborgen in einem liebevollen Zuhause aufzuwachsen. Das Leben von uns Straßenkatzen sieht leider ganz anders aus. Versteckt und zurückgezogen müssen wir jeden Tag um unser Überleben kämpfen. Wir haben Hunger, frieren und sind krank. Keiner kümmert sich um unsere Verletzungen. Auch wir brauchen Eure Fürsorge, denn ohne Euch ist unser Leben kurz und qualvoll. 

15,7 Mio Hauskatzen

während Millionen Straßenkatzen im Verborgenen leiden müssen.

4 – 6 Jungtiere pro Wurf

von unkastrierten Katzen, können zu regelrechten Katzenschwemmen führen.

Tierheime am Limit

und für viele ist die Straßenkatzenpopulation ein großes Problem.

Katzenschutzverordnung

kann das Leid der Millionen Straßenkatzen langfristig mindern.

Wenn Freiheit Leid bedeutet

Tierschutzvereine und Tierheime, die sich tagtäglich aufopferungsvoll um die Tiere kümmern, berichten über die extremen Bedingungen, unter denen Straßenkatzen leiden müssen. Wenn ein Tierschutzverein eine Straßenkatze das erste Mal von einem Tierarzt untersuchen lässt, ist diese in 99 Prozent der Fälle krank2. Mehr als die Hälfte der Straßenkatzen kämpft mit ernsthaften, aber behandelbaren Erkrankungen wie Parasitenbefall, Unterernährung und Katzenschnupfen, wobei Katzenschnupfen besonders verbreitet ist. Typische Symptome sind eitriger Nasen- und Augenausfluss, Wunden im Maulbereich, Appetitlosigkeit und Fieber. In schweren Fällen kann unbehandelter Katzenschnupfen zu Blindheit oder sogar zum Tod führen.

Gesundheitszustand von Straßenkatzen

Dank engagierter Tierschützer besteht aber in 94 Prozent der Krankheitsfälle die Möglichkeit einer erfolgreichen Behandlung. Hierbei ist es entscheidend, die Katzen frühzeitig zu finden und rechtzeitig einzufangen3. Je weniger Zeit eine Katze allein auf der Straße verbringen muss, desto größer sind die Erfolgsaussichten für eine rechtzeitige medizinische Versorgung.

>> Die fehlende Fürsorge von Menschen, wird den Straßenkatzen zum Verhängnis. <<

Größte Lebensgefahren

Während Straßenkatzen einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt sind, sind Katzen mit einem Zuhause in der Regel nur durch die 5 markierten Punkte  in der unten aufgeführten Grafik gefährdet. Der Grund dafür ist, dass fürsorgliche Katzenbesitzer in der Lage sind, die meisten der genannten Gefahren für ihre Katzen auf ein Minimum zu reduzieren. Infektionskrankheiten treten bei gut versorgten Hauskatzen ebenfalls seltener auf. Im Gegensatz dazu steigt bei Straßenkatzen - aufgrund fehlender Impfungen und eines geschwächten Immunsystems - die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung und einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung.

Das Leben von Straßenkatzen ist oft kurz und qualvoll

Während eine Hauskatze ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen kann, liegt die Lebenserwartung von Straßenkatzen oft nur bei wenigen Monaten. Besonders alarmierend ist die hohe Sterberate von Kitten aus Straßenkatzen-Würfen. Bis zu 75 Prozent der Kätzchen überleben den sechsten Lebensmonat nicht, wobei 48 Prozent von ihnen bereits vor Erreichen des 100. Lebenstages sterben4.

Auch unsere Mitgliedsvereine bestätigen die erschreckend niedrigen Überlebenschancen von Kitten von Straßenkatzen: Ganze 96 Prozent der befragten Vereine gaben an, dass Kitten von Straßenkatzen eine schlechtere Überlebenschance haben als Tiere, die in menschlicher Obhut geboren werden.5

Lebenserwartung im Vergleich

20
Jahre alt kann eine Katze mit Zuhause werden
6
Monate kurz ist das Leben vieler Straßenkatzen

Ständig neuer Nachwuchs

Weibliche Katzen können mit etwa einem halben Jahr geschlechtsreif werden. Ab Februar/März bis in den Spätsommer hinein treten bei Katzen mehrere Rolligkeiten auf. Während dieser Zeit sind sie empfangsbereit. Nach der Geburt der Kitten tritt die erneute Rolligkeit der Mutterkatze normalerweise nach etwa 2 – 3 Wochen nach Beendigung der Säugeperiode ein, die etwa 6 bis 8 Wochen dauert6. Weibliche Katzen können 2 bis 3 Mal im Jahr werfen, wobei im Durchschnitt 4 bis 6 Jungtiere pro Wurf geboren werden.

Obwohl die Überlebenschancen von auf der Straße geborenen Kitten gering sind, wachsen die Katzenpopulationen unaufhaltsam an, solange kein menschliches Eingreifen erfolgt. Dies führt zu regelrechten Katzenschwemmen. Ein Schneeballsystem, bei dem eine einzige Katze (einschließlich ihres Nachwuchses) innerhalb weniger Jahre theoretisch eine sechsstellige Anzahl von Katzen in die Welt setzen könnte.

Geht man davon aus, dass pro Wurf mindestens 2 Kitten unmittelbar nach der Geburt sterben, stehen rein rechnerisch nach 7 Jahren den 745.000 lebenden Nachkommen mindestens rund 500.000 tote Kitten gegenüber.

Grafik: Nachkommen einer Katze im Zeitverlauf
Grafik: Anzahl toter Kitten im Zeitverlauf

>> Das Leiden der Katzen hat mittlerweile eine Dimension erreicht, die von Tierschutzvereinen und engagierten Tierfreunden allein nicht bewältigt werden kann, und das nicht nur lokal, sondern bundesweit. <<

Galerie des Katzenelends

Hier geht es zur Bildergalerie, die das Leid der Katzen zeigt!

1 Industrieverband Heimtierbedarf [IVH], Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe [ZZF], 2024.
2 Deutscher Tierschutzbund (2023), Der große Katzenschutzreport, Basis: n=566, Tierschutzvereine mit Kontakt zu Straßenkatzen.
3 Deutscher Tierschutzbund (2023), Der große Katzenschutzreport, Basis: n=566, Tierschutzvereine mit Kontakt zu Straßenkatzen.
4 Schröder, K. (2015). Populationsmanagement frei lebender Katzen. Der Praktische Tierarzt 96: S. 573-575.
5 Deutscher Tierschutzbund (2023), Der große Katzenschutzreport, Basis:  n=566, Tierschutzvereine, mit Kontakt zu Straßenkatzen.
6 Günzel-Apel, A., & Bostedt, H. (2016). Reproduktionsmedizin und Neonatologie von Hund und Katze. Stuttgart: Schattauer GmbH; Lutz, H., Kohn, B., & Forterre, F. (2019). Krankheiten der Katze (6. Auflage). Stuttgart: Thieme.

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