Kitten versteckt sich hinter Netzen

Eure Fragen - unsere Antworten

Die häufigsten gestellten Fragen zum Thema Straßenkatzen

 

  • Wie viele Straßenkatzen gibt es in Deutschland?
    In Deutschland gibt es vermutlich eine siebenstellige Anzahl an Straßenkatzen. Da sie aber meist scheu und ängstlich sind, meiden sie den Kontakt zu Menschen, sodass ihre Existenz oft im Verborgenen bleibt. Dies erschwert es, die Population genau zu erfassen.
  • Wie erkenne ich eine Straßenkatze?
    Grundsätzlich unterscheiden sich Straßenkatzen vom Aussehen her nicht von Katzen aus privater Haltung. Dennoch gibt es einige optische Hinweise, die auf eine Straßenkatze hindeuten können.  Durch Mangelernährung, fehlenden Pflegemaßnahmen und medizinischer Versorgung, sind Straßenkatzen oft abgemagert, haben Verfilzungen oder kahle Stellen und stumpfes Fell. Auch unbehandelte Verletzungen und erkennbare Krankheitsanzeichen (bspw. verklebte Augen/Nase) sind ein Indiz dafür, dass es sich um eine Straßenkatze handeln könnte.
    Straßenkatzen erkennen
  • Was kann ich tun, wenn ich eine Straßenkatze gefunden habe? Wie kann ich helfen?
    Vergewissere dich zunächst, ob es sich um eine Straßenkatze handelt und nicht bspw. um eine Nachbarskatze. Am besten kontaktierst du das Ordnungsamt oder das örtliche Tierheim, die sich dann um das Einfangen, Identifizieren und um ggf. bestehende Verletzungen/Krankheiten kümmern. Von eigenständigen Fangaktionen raten wir ab, da dies meist Stress für das Tier bedeutet,
    vor allem bei sehr menschenscheuen Tieren kann es sein, dass sie in Panik geraten und Dich durch Bisse und Kratzer verletzen können.

  • Kann ich eine gefundene Straßenkatze aufnehmen?
    Eine gefundene Straßenkatze solltest du nicht einfach so mit nach Hause nehmen. Die Tiere sind meist sehr scheu und das Einfangen sowie die Nähe zum Menschen bedeutet für sie viel Stress. Zudem besteht auch die Gefahr, dass das Tier offene Wunden oder Verletzungen hat, die nicht (ungeschützt) angefasst werden sollten.
    Außerdem kann die Katze auch einen rechtmäßigen Besitzer haben, der das Tier vermisst. Wenn Du die Katze also einfach mit nach Hause nimmst, ohne den Fund ordnungsgemäß zu melden, würdest du Dich strafbar machen. Am besten kontaktierst du das Ordnungsamt oder das örtliche Tierheim, die sich dann um das Einfangen, Identifizieren und um ggf. bestehende Verletzungen/Krankheiten kümmern

    Sollte die Straßenkatze zahm genug oder eine Gewöhnung an den Menschen noch möglich sein, kann das Tierheim sie zur Vermittlung freigeben. Hier würde die Möglichkeit bestehen, das Tier zu adoptieren.

  • Was ist der Unterschied zwischen Straßenkatzen in südlicheren Urlaubsländern und hierzulande?
    Vor allem in den südlichen Urlaubsländern begegnet man Straßenkatzen in Innenstädten oder Hotelanlagen. Diese Katzen sind meist sehr zutraulich und oft sogar regelrecht anhänglich, da sie an die Gesellschaft des Menschen gewöhnt sind. Nicht selten werden diese Katzen von Einheimischen und Touristen gefüttert. Anders als bei Straßenkatzen hierzulande wird ihnen ein Lebensraum geboten, weshalb sie sich nicht zurückziehen und nicht im Verborgenem leben.

  • Warum sollte man Straßenkatzen helfen?
    Straßenkatzen sind auf menschliche Fürsorge angewiesen. Straßenkatzen stammen von domestizierten Hauskatzen ab. Bei diesen Tieren ist der Jagdtrieb zwar noch vorhanden, doch die Empfindlichkeit ihrer Sinnesorgane und die Geschicklichkeit, die für eine erfolgreiche Jagd notwendig sind, haben sich im Lauf der Domestikation zurückgebildet. Die Katze hat sich dem Lebensraum des Menschen angenähert und ist darauf angewiesen, von Menschen ernährt und versorgt zu werden.
    Ohne menschliche Obhut und Versorgung erfahren die Katzen Schmerzen, Leiden oder Schäden in teilweise erheblichem Ausmaß. Ihr Leben ist daher sehr qualvoll und vor allem kurz!

  • Wie kann ich Straßenkatzen helfen?
    Hast Du selber eine Katze oder einen Kater mit Freigang?Dann lass deinen Liebling kastrieren. Die Kastration von weiblichen und männlichen Katzen ist für Tierärzte ein Routineeingriff und hat viele Vorteile, für die eigenen sowie für Straßenkatzen. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, wie du aktiv unterstützen kannst, das Leid der Katzen zu mindern.
    So kannst Du helfen

  • Regelt die Natur die Katzenvermehrung nicht selbst, wenn so viele Straßenkatzen nicht lange überleben?
    Durch die fehlende Fürsorge der Menschen und vor allem der fehlenden medizinischen Versorgung, überleben viele der Straßenkatzen leider nicht lange. Besonders die Sterberate bei Kitten ist extrem hoch. Dennoch ist das kein Grund für eine stetige Populationsabnahme, da es immer noch deutlich zu viele unkastrierte Katzen gibt, die sich weiter vermehren. Katzen haben unter den Fleischfressern eine enorm hohe Vermehrungsrate. Wenn man bedenkt, dass weibliche Katzen bereits mit etwa einem halben Jahr geschlechtsreif sein können und im Jahr zwei bis drei Mal im Jahr werfen können, ist das Ausmaß an neugeboren Straßenkatzen, die sich in kurzer Zeit fortpflanzen können, deutlich höher als bei sterbenden.
    >>>  Erfahre hier mehr über die Entwicklung der Straßenkatzenpopulation. <<<

  • Was ist der Unterschied zwischen einer Wildkatze und einer bzw. Straßenkatze?
    Wildkatzen und bzw. Straßenkatzen ähneln sich äußerlich zwar sehr, jedoch sind es aus zwei verschiedene Katzenarten. Straßenkatzen sind normale Hauskatzen und damit hat der Mensch gegenüber diesen Tieren eine Sorgfaltspflicht. Sie sind nicht für ein Leben in der freien Wildbahn gerüstet. Anders als bei Wildkatzen ist bei ihnen der Jagdtrieb zwar noch vorhanden, doch die Empfindlichkeit ihrer Sinnesorgane und die Geschicklichkeit, die für eine erfolgreiche Jagd notwendig sind, haben sich im Lauf der Domestikation zurückgebildet. Wildkatzen hingegen stammen nicht von einer domestizierten Katze ab und sind daher auch nicht auf menschliche Hilfe angewiesen. >>> Erfahre hier wie Du eine Straßenkatze erkennen kannst. <<<
    >>> Erfahre hier mehr über Wildkatzen. <<<

  • Wann und wie lange können Katzen an den Menschen gewöhnt werden?
    Die Sozialisierungsphase bei Katzen findet zwischen der zweiten und siebten Lebenswoche statt. In dieser Zeit werden die Grundlagen für die soziale Interaktion und Kommunikation mit anderen Katzen, aber auch mit anderen Spezies wie dem Menschen geschaffen. Wenn Katzen in dieser Phase nicht ausreichend an Menschen gewöhnt werden, können sie ein Leben lang unsicher, ängstlich oder gestresst in der Interaktion mit Menschen sein. Ab der 8. Lebenswoche schließt sich das Zeitfenster der Sozialisierung allmählich, bis zur ca. 14. Woche ist jedoch noch eine gewisse Sozialisierung möglich, wenn auch schwieriger. Bei Straßenkatzen spielt auch die Genetik eine Rolle. Katzen, die von Natur aus scheu sind, können dies auch durch positiven Kontakt mit Menschen beibehalten. Bei frei lebenden Katzen, die bis zur 16. Lebenswoche keinen Kontakt zu Menschen hatten, sollten Sozialisierungsversuche im Allgemeinen vermieden werden.

  • Was ist mit Bauernhofkatzen?
    Fast jeder landwirtschaftliche Betrieb hält einige Katzen, die sich vor allem in den Scheunen und Ställen aufhalten. Viele Landwirte kümmern sich auch gut um die Kastration und Versorgung dieser Tiere. Aber leider kommt es auch noch vor, dass auf Höfen große Populationen von Katzen entstehen durch fehlende Kastration und Zuwanderung von Tieren. Auch besteht teilweise noch der Irrglaube, dass kastrierte Katzen keine guten Mäusefänger mehr sind. Teilweise wird Nachwuchs auch gewünscht, weil Katzenwelpen ein Magnet für Feriengäste darstellen. Es ist sehr wichtig, dass auch Katzen auf Höfen kastriert werden,
     um die Population von Straßenkatzen einzudämmen

  • Warum nehmen Tierheime nicht alle Straßenkatzen auf?
    Zum einem sind die Tierheime permanent überfüllt und es fehlt an Platz und Ressourcen, um weitere Tiere aufzunehmen. Zum anderen sind viele der Straßenkatzen sehr scheu und das Einfangen und Einsperren und der Kontakt zu Menschen bedeutet für diese scheuen Tiere sehr viel Stress. Katzen, die nicht auf den Menschen sozialisiert sind, dauerhaft im Tierheim oder in einer Wohnung einzusperren, wäre mit viel Leid verbunden und daher tierschutzwidrig. Nach der Kastration werden solche Tiere daher wieder in ihrem ursprünglichen Lebensraum freigelassen ggf. an betreuten Futterstellen weiter versorgt.

  • Was kostet eine Kastration bei Katzen und Katern?
    Die Kosten tierärztlichen Handelns müssen sich an der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)
     orientieren. Die Kosten für die Kastration von Katzen und Katern liegen in der Regel zwischen 150 bis 250 Euro, in bestimmten Fällen können auch 300€ anfallen.

  • Wieso sollte ich meine Katze/meinen Kater kastrieren lassen?
    Das Kastrieren der eigenen Katze hat viele Vorteile:

    > Die unkontrollierte Vermehrung von Katzen und das daraus resultierende Katzenleid von Straßenkatzen wird verhindert.
    Durch die Kastration fallen hormonell bedingte Krankheiten wie bspw. Gesäugetumore weg.
    Bei weiblichen Katzen kommt es nicht mehr zu einer Dauerrolligkeit oder Scheinträchtigkeit, was deutlich weniger Stress bedeutet.
    Bei männlichen Katzen nimmt das Markier- und Dominanzverhalten ab, was zu weniger Revierkämpfen und somit auch zu weniger Verletzungen und übertragbaren Krankheiten führt.
    > Da Katzen nicht mehr auf der Suche nach Geschlechtspartnern sind und weniger streunen, sinkt auch das Risiko für die Tiere, im Straßenverkehr zu verunglücken.
    Top 5 Irrtümer Kastration

  • Sollte ich meine Wohnungskatze kastrieren lassen?
    Auch wenn du eine Wohnungskatze ohne Freigang hast, raten wir dazu die Katze kastrieren und kennzeichnen zu lassen und bei dem Haustierregister FINDEFIX kostenlos zu registrieren. Da es leider immer mal sein kann, dass die Katze aus der Wohnung ausbüchst, würde eine Kastration die Fortpflanzung verhindern. Außerdem kann es bei Wohnungskatzen aufgrund der künstlichen Lichtverhältnisse zu einer ganzjährigen Rolligkeit kommen. Diese Dauerrolligkeit bedeutet großen Stress für die Katze – sowohl körperlich als auch psychisch. Hormonell bedingte Krankheiten (bspw. Eierstockzysten, Gebärmutterentzündungen oder Gebärmuttertumoren).

  • Was passiert während der Rolligkeit? Wieso ist das für Katzen stressig?
    Katzen sind bereits mit etwa einem halben Jahr geschlechtsreif und können ab dem Zeitpunkt Rollig (also paarungsbereit) werden. Dabei ist Produktion der Sexualhormone ist unter anderem abhängig von der Helligkeitsdauer. Da unsere Hauskatzen ganzjährig künstlichen Lichtverhältnissen ausgesetzt sind und der Deckakt ausbleibt, kann es zu deutlich häufigeren Rolligkeiten bis hin zur Dauerrolligkeit kommen. Das Ziel von rolligen Katzen besteht darin, männliche Partner auf sich aufmerksam zu machen – und das lautstark. Sie maunzen, gurren und rufen. Das klingt für manche vielleicht „süß“, kann auf Dauer aber für Mensch und Tier enormen Stress bedeuten und die Beziehung zwischen Mensch und Katze stark belasten. Zusätzlich reiben sich rollige Katzen an jeglichen Gegenständen, markieren mit unangenehm riechenden Duftmarken, kratzen an Fenstern und Türen, weil sie zur Paarung raus wollen, strecken Rücken und Po nach oben und das kann für manche zu erhöhter Stressbelastung führen kann.

  • Gilt eine chemische Kastration „die Pille für die Katze“ auch als Möglichkeit um eine Katze unfruchtbar zu machen?
    Die hormonelle Verhütung für Katzen mit der sogenannten "Katzenpille" erfordert genaue Kenntnisse über den Zyklus der Katze und regelmäßige Einnahme des Präparats. Dies ist bei Straßenkatzen nicht möglich, daher ist die chirurgische Kastration die einzige langfristige Lösung, um ungewollte Fortpflanzung zu verhindern. Auch bei Katern kann hormonell verhütet werden. Eingesetzt werden Hormonpräparate insbesondere bei Zuchtkatern. Sowohl bei Katzen als auch bei Katern können jedoch schwere Nebenwirkungen auftreten, z.B. Diabetes oder Tumorerkrankungen.

  • Ist der medizinische Eingriff gefährlich für meine Katze?
    Eine Operation samt Narkose ist für jedes Lebewesen – egal ob Mensch oder Tier – belastend, dennoch ist eine Kastration für Tierärzte Routine. Für gesunde Tiere ist der medizinische Eingriff mit geringen Risiken verbunden. Vor einer Kastration des Tieres sollte sich der Besitzer immer gründlich informieren, vor allem über mögliche Vorsorgeuntersuchungen, die Narkosewahl, die Schmerzmittelgabe und Nachbehandlung. Ein guter Tierarzt klärt ohnehin von sich aus über das Operations- und Narkoserisiko auf. Nebenwirkungen kommen tatsächlich nur selten vor und sollten den Tierhalter nicht von der Kastration seines Tieres abhalten.

  • Hat die Kastration Auswirkung auf das Verhalten meiner Katze/meines Katers?
    Das Sexualveralten bleibt nach einer Kastration auf jeden Fall aus. Es kommt jedoch auch auf den Zeitpunkt der Kastration an. Wenn eine Katze noch vor Eintritt der Geschlechtsreife kastriert wird, sind für den Halter noch keine wesentlichen Verhaltensänderungen erkennbar. Wird die Katze jedoch nach Eintritt der geschlechtsreife kastriert, sind die Änderungen natürlich auffälliger: Katzen werden nicht mehr rollig, Kater begeben sich nicht mehr auf Partnersuche und neigen weniger zum Harnmarkieren. Auch beim Zusammenleben mit dem Menschen wird die Verhaltensänderung eher als positiv bewertet. Sie sind menschenbezogener und anhänglicher, spielen mehr, sind weniger aggressiv und entfernen sich nicht so weit von ihrem Zuhause. Einige Verhaltensweisen können bestehen bleiben, insbesondere, wenn sie bereits etabliert sind, bevor die Kastration durchgeführt wird. Hat ein Kater bspw. vor der Kastration schon zur Dominanz geneigt, wird er es danach wahrscheinlich auch noch tun. 
    Genetik und Charakter spielen aber weiterhin eine Rolle und werden durch die Kastration nicht „abgeschafft“.

  • Wie erkenne ich eine weibliche kastrierte Katze?
    Bei Katzen, die kastriert und gekennzeichnet wurden, wird in der Regel bei der Registrierung vermerkt, dass sie kastriert sind. Als Erstes sollte daher bei Fundkatzen immer erst der Chip ausgelesen werden. Sollte das nicht weiterhelfen, lässt sich in den meisten Fällen nicht auf den ersten Blick feststellen, ob eine weibliche Katze kastriert ist. Unter Umständen ist eine kleine Operationsnarbe von der Kastration zu erkennen. Vor allem wenn der Eingriff noch nicht allzu lange her ist. Ob eine Katze kastriert ist kann jedoch nur ein Tierarzt sicher feststellen. Ein Ultraschall oder eine Untersuchung des Blutes auf bestimmte Hormone sind dafür die sichersten Methoden.

  • Wie hilft eine Kennzeichnung & Registrierung den Straßenkatzen?
    Neben der Kastration ist auch die Kennzeichnung per Transponder mit Mikrochip und Registrierung der eigenen Tiere sehr wichtig. So sind entlaufene Tiere leichter und schneller zu identifizieren und können wieder mit ihrem Besitzer vereint werden. Das schnellere Zuordnen der Katze entlastet zudem die sowieso schon überfüllten Tierschutzvereine und Tierheime. So haben sie mehr Kapazitäten, um sich für Straßenkatzen einzusetzen. Mehr Infos zur Kennzeichnung & Registrierung findest du auch bei unserem Haustierregister
    FINDEFIX.
    Kennzeichnung & Registrierung

  • Gilt die Katzenschutzverordnung auch für reine Wohnungskatzen oder Zuchttiere?
    Grundsätzlich ist es den Gemeinden überlassen, welche Regelungen sie in ihre Katzenschutzverordnung nach (§ 13b) aufnehmen. In der Regel sind von der Kastrationspflicht reine Wohnungskatzen und Zuchttiere ausgenommen und in weiteren Ausnahmefällen (z.B. aus medizinischen Gründen) kann von der Pflicht auch abgesehen werden, wenn diese der zuständigen Behörde gegenüber glaubhaft dargelegt wird. Dennoch raten wir dazu auch reine Wohnungskatzen kastrieren zu lassen, um ungewollten Nachwuchs zu vermeiden und das Wohlbefinden der Katzen zu steigern.

  • Wie soll mit Katzenhaltern umgegangen werden, die sich eine Kastration & Kennzeichnung nicht leisten zu können?
    Katzenbesitzer, die sich die Kastration & Kennzeichnung der eigenen Katze nicht leisten können, sollten sich bei ihrem örtlichen Tierheim nach Unterstützungsmöglichkeiten informieren.

  • Was passiert bei der Kastration? Unterschied Kastration und Sterilisation?
    Bei der Kastration werden die Keimdrüsen, beim männlichen Tier also die Hoden und beim weiblichen Tier die Eierstöcke, entfernt. Bei der Sterilisation hingegen werden die Eileiter oder Samenleiter durchtrennt (d.h. die Sexualhormone werden weitergebildet, da die Keimdrüsen jeweils immer noch vorhanden sind.
    Die Rolligkeit von weiblichen Katzen beispielsweise wird nur durch die Kastration, nicht durch die Sterilisation, verhindert. Die Kastration wird deshalb wesentlich häufiger durchgeführt, weil sie nicht nur die ungewollte Vermehrung verhindert, sondern auch durch die einhergehende Reduzierung der Geschlechtshormone unerwünschte Verhaltensweisen reduziert.

  • Welche Gemeinden haben eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht?
    >>> Welche Gemeinden bereits eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungsverordnungen für Katzen haben findest du
    hier. <<<

  • Liegt bei einer Kastrationspflicht nicht ein erheblicher Eingriff in die Eigentumsrechte des Katzenhalters vor?
    Jeder einzelne Katzenbesitzer hat eine Verantwortung über sein Tier. Dabei stehen das Wohlergehen und die Gesundheit des Tieres an vorderster Stelle. Daher ist es nicht richtig, wenn durch das eigne Verhalten/Interesse das Leid von Tieren in Kauf genommen wird. Die Kastration verhindert eine unkontrollierte Vermehrung und sorgt für weniger Katzenleid. Und auch das Wohlergehen und die Gesundheit der eigenen Katze, wird durch die Kastration gesteigert. In einer Kurzstellungnahme hat der DJGT dargelegt, dass die Kastrationspflicht die Eigentumsrechte der Katzenbesitzer nicht verletzt. Mehr dazu findest du im DJGT Gutachten
    .

  • Was sind Futterstellen?
    Futterstellen für Straßenkatzen sind Orte, an denen regelmäßig Futter und Wasser für Straßenkatzen bereitgestellt werden. Sie werden von Tierschutzvereinen betreut
     , um Straßenkatzen zu unterstützen, die möglicherweise keinen Zugang zu regelmäßigen Mahlzeiten und sauberem Wasser haben. Zudem kann hier der Gesundheitszustand der Tiere kontrolliert werden und ggf. können unkastrierte Neuzugänge dann eingefangen und medizinisch versorgt oder auch kastriert werden.

  • Wo gibt es Futterstellen?
    Futterstellen können an verschiedenen Orten aufgestellt werden, wie in öffentlichen Parks, auf verlassenen Grundstücken oder in Schrebergärten, wo Straßenkatzen möglicherweise umherstreifen. 
    Bevor eine Futterstelle eingerichtet wird, muss geprüft werden, ob im Gemeindegebiet ein durch Verordnung geregeltes kommunales Fütterungsverbot für Straßenkatzen existiert. Falls das der Fall sein sollte, muss vor Errichtung der Futterstelle bei der Kommune nachgefragt werden, ob die geplante Futterstelle aus Tierschutzgründen geduldet würde, und eine schriftliche Bestätigung erbeten werden. Zudem sollte sich die Futterstelle nicht auf öffentlichem Verkehrsgrund befinden (dazu gehören Straßen, inklusive Mittel- und Seitenstreifen, Böschungen sowie öffentliche Feld- und Waldwege). Hierfür wäre eine Sondernutzungserlaubnis nach dem Straßen- und Wegerecht erforderlich. Liegt die Futterstelle auf privatem Grund, z.B. auf einem Firmengelände, ist die Erlaubnis des Eigners oder Pächters erforderlich. Wenn Du eine Futterstelle einrichten möchtest, spreche am besten mit dem örtlichen Tierschutzverein.

  • Wer organisiert Futterstellen?
    Futterstellen werden meist von Tierschutzorganisationen, Tierschutzvereinen und Tierheimen organisiert und betreut. Aber auch ehrenamtliche Helfer unterstützen tatkräftig und organisieren untereinander die Betreuung der Futterstellen.

  • Kann ich an Futterstellen helfen?
    Wenn du an Futterstellen unterstützen möchtest, wende Dich am besten an Deinen örtlichen Tierschutzverein oder örtliches Tierheim, ob diese Futterstellen betreuen und Unterstützung benötigen.

  • Warum werden Katzen an Futterstellen betreut und nicht im Tierheim versorgt?
    Erwachsene Straßenkatzen
    mit einer ausgeprägten Scheu vor Menschen nach der Kastration dauerhaft in Wohnungen oder Tierheimen unterzubringen, ist aus Tierschutzsicht abzulehnen. Sie kennen weder den direkten Kontakt zu Menschen, noch das Leben in Räumen/Wohnungen, weshalb ein Tierheimaufenthalt mit sehr viel Stress verbunden wäre. Da sie jedoch auf menschliche Hilfe angewiesen sind, ist die Errichtung von Futterstellen sehr wichtig für das Überleben der Tiere.

  • Werden auch Freigänger an der Futterstelle gefüttert?
    An Futterstellen sollen lediglich Straßenkatzen gefüttert werden, die sonst keinen regelmäßigen Zugang zu Nahrung hätten. Es kann jedoch vorkommen, dass Freigänger auch an die Futterstelle kommen. Die Helfer vor Ort kennen die meisten Katzen, die regelmäßig zu den Futterstellen kommen. Neue Katzen werden daher genau beobachtet, ob sie bspw. gut ernährt und gepflegt aussehen oder ab sie gekennzeichnet und registriert sind.

  • Wer kontrolliert die Einhaltung der Kastrationspflicht/Katzenschutzverordnung?
    Viele Kommunen zögern, eine Pflicht zur Kastration, Kennzeichnung und Registrierung von Freigängerkatzen umzusetzen, da sie befürchten, dass dies mit einem hohen Verwaltungsaufwand und zusätzlichen Kosten verbunden ist oder ineffektiv wäre. Jedoch zeigen bisherige Erfahrungen, dass Kommunen, die eine Kastrationspflicht eingeführt haben, keine allgemeinen Kontrollen durchführen. Die Kastrationspflicht ermöglicht den örtlichen Ordnungsämtern rechtzeitig einzuschreiten. Sie reagieren auf Hinweise aus der Bevölkerung und überprüfen gegebenenfalls einzelne Tiere oder Besitzer.

    So können Tierheime eine wichtige Rolle spielen, da sie oft mit wiederholten Fällen von unkastrierten Katzenwürfen konfrontiert werden. In solchen Fällen kann die Verordnung durch Zeugenaussagen und Beweissicherung durchgesetzt werden. Zudem spielt die soziale Kontrolle eine Rolle, da Katzenbesitzer sich gegenseitig ansprechen und die Kastration empfehlen. Tierärzte können sich leichter für Kastrationen einsetzen, wenn sie auf die Kastrationspflicht verweisen können.

  • Könnte eine bundesweite Kastrationspflicht nicht langfristig dazu führen, dass die Hauskatze ausstirbt?
    Die Diskussion darüber, ob eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen zu einer Ausrottung der Hauskatzen in Deutschland führen könnte, ist nicht neu. Allerdings beruht sie auf Spekulationen, die angesichts 15,7 Millionen gehaltener Katzen und mehrerer Millionen Straßenkatzen sehr unrealistisch sind. Traurige Tatsache (und keine Spekulation) ist, dass genau jetzt Katzen draußen ein elendes Leben fristen müssen, krank sind, hungern, sterben. Deshalb werden jetzt Lösungen gebraucht, um dieses real existierende Tierschutzproblem in den Griff zu bekommen!  Sollte die Katzenpopulation in einer fernen Zukunft zu stark geschrumpft sein, (woran wir nicht glauben), könnten gesetzliche Vorschriften auch wieder gelockert werden. Bis dahin steht für uns im Vordergrund, dass das große Leid der Straßenkatzen endlich ein Ende hat und jedes einzelne Tier geschützt wird.

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